Bestie
Ich folge Trägerzwerg Kahn auf dem Pfad, der immer tiefer in die Wälder führt. Wir betreten eine andere Welt. Der Zwerg folgt dem Pfad wie so eine Art Bluthund. Ich bin jetzt noch nicht so lange bei diesen Leuten, also zumindest kann ich mich nicht lange erinnern bei diesen Leuten zu sein, aber dieses Verhalten habe ich noch nicht beobachtet. Ich halte vorsichtig Abstand. Wir erreichen eine Höhle. Tragerzwerg schleicht sich hinein und ich folge unauffällig knapp unter der Decke. In der Höhle versteckt sich das Halblingsmädchen aus dem Käfig im unaussprechlichen Dorf! Was macht die hier?
Die Frage wird vermutlich nie beantwortet. Das Halblingsmädchen versucht zu fliehen doch der Kahn packt sie und bringt sie um! Ich würde ja sagen kaltblütig, wenn es stimmen würde. Ein irres Grinsen ist auf seinem Gesicht zu sehen. Naja, ein Grinsen. Oder doch kein Grinsen. Ich interpretiere das mal als irres Grinsen, ist ja meine Geschichte. Und damit diese Geschichte weitergeht orientiere ich mich eher wieder am Ausgang der Höhle und das war mal wieder eine sehr clevere Idee von mir. Es folgt der Auftritt eines behaarten Riesen. Oder eines Riesenbären. Auf jeden Fall hat das Vieh scharfe Krallen, noch schärfere Zähne und eine gefährliche Schläue in den Augen. Ich verstecke mich mit Hilfe meiner Magie so gut ich kann. Wie wird das nur ausgehen?
Es ist geht nicht so gut aus! Der Riesenbär hat den Trägerzwerg angegriffen und sein Riesenmaul mit den Riesenzähnen in den Kahn geschlagen! Ich werde panisch. Ja, ganz schön panisch. Ich greife nach der Macht in meinem Rubin und keinen Augenblick später ist der Riesenbär verschwunden. Heiliger Silvanus! Ich hab keine Ahnung was passiert ist, aber ich weiß, ich muss Hilfe holen. Ich renne zum Dorf, um den Finsterelf und seine Kumpane zu holen! Werden wir rechtzeitig zurück sein, um den Trägerzwerg zu retten?
Der Finsterelf hat offenbar gerade ein finsteres Ritual beendet. Überall liegen Blut und Eingeweide herum. Zumindest in meiner Vorstellung. Keine Zeit für dafür, ich nutze einen kleinen Zaubertrick, den ich mir von ihm abgekuckt habe, um ihn über die unschöne Sache mit seinem Bruderzwerg aufzuklären. Die Tall Hunters eilen zum Kahn! Die Silberritterin kommt mit. Sie heilt den Kahn und der kommt wieder zu Bewusstsein. Mielikki sei Dank! Alle sammeln sich etwas und kehren ins Dorf zurück. Wird jetzt ein wenig Ruhe einkehren?
Ich entspanne mich. Es scheint erstmal keine unmittelbare Gefahr zu drohen. Finsterelf hat ein neues Spielzeug aus den Tiefen der Hölle beschworen. Einen Finsterwurm. Oder eher ein Finsterwürmchen. Ist mir direkt unsympathisch das Vieh. Der Drachling schaut irgendwie betröpelt. Wie so der Jeckel aus meinem Heimatdorf, wenn er mal wieder einen Einlauf von seiner Frau der Trude gekriegt hat. Der Hibbelgnom bastelt wieder an irgendwas. Die Silberritterin macht Leibesübungen. Die verschwundene Anselma war ja schon eine Muskelfrau, aber an dieser Ritterin ist ja nicht ein Gramm Speck. Dafür eine ganz schön krasse Narbe direkt unter dem Brustkorb. Was ihr da wohl passiert ist?
Ich will ja nicht rumschwatzen, sondern verhalte mich bedeckt und wie ein Eichhörnchen. Die Tall Hunters wollen auf ihrer Quest weiter nach Eisenschlacke. Auf dem Weg dahin will man bei dem Einen Stein vorbeischauen, um die Geschichte der Faust zu prüfen. Die Geschichte, ob dort wirklich ein Kampf zwischen der Faust und der Nugas Virile stattgefunden hat. Und so wie es aussieht, hat dort ein Kampf stattgefunden. Irgendein Felsen fehlt, aber meine Güte, das ist ein fehlender Felsen, was soll da schon damit sein?
Wir nähern uns dem Rotstrom, der den Mondwald vom Druarwald trennt. Den Fluss gilt es zu überqueren, um nördlich der Rauvin-Berge zu bleiben. In der Wildnis. Ich hab keine Angst, falls irgendwie der Eindruck aufkommen sollte. Aber es ist natürlich schon gefährlich. Riesen machen bekanntlich den ganzen Norden unsicher und hier gibt es Orks, Trolle und Oger. Letztere sind es dann tatsächlich, welche die Tall Hunters ein paar hundert Schritt vom Fluss entfernt auflauern. Der Kampf ist kurz und brutal. Meine Gefährten machen die Oger einen nach dem anderen nieder. Ach ja, der Kahn hat eine Wyvern angelockt. Der Reaktion der anderen zu folgen, kennen sie die Wyvern. Ich aber nicht, und meine Neugier eine Wyvern ist auch überschaubar. Mit dem Erscheinen der Wyvern ist es auch wieder da, dieses irre Grinsen im Gesicht des Kahn. Wie gesagt, vielleicht ist es kein Grinsen und auch nicht irre, aber irgendwas ist da doch im Busch?