Briefe von Finufaranell III

Geliebter Neffe,

ich habe Langsattel verlassen und genieße den Sommer in Dreieber. Mein Wagen hat noch ein paar Kinderkrankheiten und die ausgezeichneten Wagenmacher in Dreieber haben mir sehr geholfen. Wenn auch für einen stolzen Preis.

Yartar habe ich mehrmals besucht. Die Stadt platzt aus allen Nähten. Viele Flüchtlinge aus Nesmé und Sundabar haben bis hierher geschafft. Einige wollen weiter nach Waterdeep oder Neverwinter, aber viele versuchen auch in Yartar ihr Glück. Es sind auch einige sogenannte “Abenteuerer” aus Waterdeep eingetroffen und ihre Absichten sind einfach zu erraten: aus den rauchenden Ruinen im Norden plündern, was nicht niet- und nagelfest ist. Vom Krieg selbst blieb die Stadt verschont, die wenigen Orks und Riesen, die gesichtet worden waren, konnten gegen die gut befestigte und ausgezeichnet verteidigte Stadt nichts ausrichten.

Der Dessarin ist bis hierhin gut schiffbar und auch die Lange Straße mit dem Beginn des Immermoorwegs ist sicher. Oder so sicher, wie es halt auch vor dem Krieg gewesen ist, denn weder die Uthgardt-Stämme noch die zahlreichen Banditen sind verschwunden.

Wie immer gibt es Kriegsgewinnler und -verlierer. Und die Geldsäcke aus Yartar gehören sicher zu den Gewinnern des Kriegs in den Silbermarschen. Um nach Silbrigmond zu kommen ist ordentliche Waffenstärke erforderlich. Viele Farmen, Dörfer und Halte am Immermoorweg nach Everlund und Silbrigmond sind zerstört. Nur wenige Schiffer trauen sich den Rauvin zu befahren. Wilde Tiere, Lykantrophen, Uthgardt-Stämme und Orks machen die Landstriche unsicher. Silbrigmond verteidigt den Immmoorweg offenbar nicht mehr. So wie ich hörte, hat man dort alle Kräfte zurück in die Stadt geholt. Und so ist es wohl auch mit allen Städten, die den Krieg einigermaßen überstanden haben. Alle im Norden scheinen sich auf ihr ureigenes Territorium zurück zu ziehen und überlassen das Land den Wilden und Gesetzlosen. Die Konföderation von Luruar ist zerbrochen.

Ich werde im schönen Dreieber bleiben und Lady Darathra Shendrel und ihre Miliz dabei unterstützen den Ort zu verteidigen. Immer noch streichen sehr viel dunklere Wesen als Barbaren und Orks durch diese Gegend. Im kommenden Jahr plane ich den Surbrinpfad am Fluß entlang in Richtung Nesmé versuchen.

Dein

Finufaranell aus dem Hause Durothil


Yartar