Gefangenschaft

Die ungleichen Retter von Greenest und Bezwinger von Arauthator näherten sich der Kultstätte von Eldath, der Göttin der Wasserfälle. Ihre Vermutung erschien richtig zu sein, dass sich dort der Kult verbarg, um von diesem Ort aus den Süden des Nebelwaldes mit Angst und Terror zu überziehen.

Dicke Spinnweben durchzogen die Äste der Bäume, die strenge Kühle des frühwinterlichen Waldes wich ganz langsam einem wärmeren, mit schwerer Feuchtigkeit durchzogenem Klima. Der Mann sprach einen Zauber, der die misstrauischen Gefährten vor unliebsamen Beobachtern schützte und ihre Spuren im dichten Unterholz erfolgreich tarnte.

So erblickten sie schließlich durch den Nebel den gesuchten, verwunschen Platz tief im Wald mit dem idyllischen Wasserfall, der über eine Breite von leicht 8 Metern weit über 30 Meter tief in eine Gumpe stürzte.

Schrein von Eldath

Die uneinigen Helden von Greenest beratschlagten über das geeignete Vorgehen. Tashenell war ein Mann der Tat und kletterte am Wasserfall nach oben, befestigte dort sein magisches Seil und erkundete die Felsklippe hinter dem herabstürzenden Wasser. Und tatsächlich, knapp über der Gumpe war eine recht große Öffnung von vielleicht 5 Metern im Ganzen hinter dem hinabstürzenden Wasser verborgen. Groß genug für einen erwachsenen Drachen! Die Gefährten warteten verborgen unweit des Wasserfalls nahe dem Eingang zur Höhle und Tashenell schlich vorsichtig hinein. Er musste äußerst bedächtig sein, denn kurz nach der Öffnung ging es steil hinab und zusammen mit dem Wasser, das durch den Wasserfall in die Höhle eindrang, war es sehr glitschig und rutschig. Er schaffte es nach unten, ohne ein Geräusch zu verursachen und konnte in der Dunkelheit eine Gruppe von Waldelfen erkennen, die hier unten dem Anschein nach Wache zu stehen schienen. Vorsichtig machte er sich wieder auf den Weg zurück und informierte die übrigen, durchnässten Bezwinger von Arauthator über seine Erkenntnisse.

Diese entschlossen sich nach üblicher, längerer Diskussion erstmal Pause zu machen und gründlich nachzudenken, weiter zu diskutieren und gewissermaßen eine Nacht über ihr weiteres Vorgehen zu schlafen. So zogen sie sich wieder auf die Anhöhe oberhalb der Gumpe zurück, von wo sie gekommen waren. Oba erschuf erneut das magische Iglu und so wärmten sich die verfrorenen Retter von Greenest zunächst einmal wieder auf.

Während der Wache des Arvandor bemerkte er eine Gestalt oder einen Felsen in Form einer Gestalt, die unweit ihres Lagerplatzes im Wald zu hocken schien. Yona schickte ihren, inzwischen als Echse Lizzi verwandelten, Familiar zu der Person oder dem Fels und tatsächlich: es war ein schurkenhafter Mensch, in schwarzer, dunkler Rüstung gehüllt und mit Insignien des Kultes der Drachen versehen. Bevor sich die zaghaften Helden von Greenest entscheiden konnten, was zu tun sei, war die Gestalt wieder wie vom Erdboden verschwunden und der neue Tag näherte sich mit schnellen Schritten.

“Mir wäre es wohler, wenn ich wüsste wer das ist” - Arvandor

Dank eines brillanten Einfalls des Tashenell erkundeten er und Yona von außen die Höhle unter sich. Und zwar taten sie dies, in dem sie die Lizzi der Yona in die Höhle schickten und von der Oberfläche und in Sicherheit die mentale Verbindung zur Echse aufrecht erhielten. Sie entdeckte eine Gruppe von 3 Ettin, die Gruppe der Elfen, die Tashi bereits gesehen hatte und außerdem noch einen weiteren schwarzgewandeten Kultisten in einem Höhlenraum, der wie eine Messe ausgerüstet war. In der größten Kaverne der Höhle hinter dem Wasserfall war ein kleiner, unterirdischer See, in dem sich das Wasser, das von außen in die Höhle lief, sammelte. Die Nebenräume, also dort wo sich die Elfen und die Kultisten aufhielten, waren durchaus gemütlich eingerichtet, die Elfen lagerten am Schrein der Eldath auf einem Felsvorsprung über der zentralen Kaverne. Nur der Lagerplatz der Ettins hatte einen klassischen, höhligen Charakter.

Bevor Lizzie noch tiefer in den Außenposten des Kultes vordringen konnte, löste sie eine Falle aus und wurde auf der Stelle getötet. Jetzt hieß es für die Bezwinger von Arauthator zu handeln und so entschlossen sie sich allesamt in die Höhle vorzudringen.

“Keiner ist so blöd - wie wir” - Tashenell

Tashenell und Yona schlichen als Vorhut voraus, der Mann und Oba hintendrein und als Nachhut Arvandor und Halvan. Yona verbarg sich mit einem Unsichtbarkeitszauber, verlor jedoch beim Abstieg in die Höhle den Halt und schlug hart am Boden auf. Doch schienen sie nicht bemerkt worden zu sein und so schlichen sie tiefer hinein in die Dunkelheit. Das gleiche Schicksal ereilte den Mann und Oba und auch sie rutschten auf dem felsigen und matschigen Untergrund aus und polterten in die Tiefe. Jetzt sträubten sich Tashenell die Nackenhaare. Er befand sich wenige Meter vor den herabgestürzten Gefährten und drehte sich langsam zu ihnen um. Oben an der hohen Decke, bislang unbemerkt von den Gefährten, da war er: der riesige, grüne Drache Chuth. Und der zögert nicht lange.

Chuth

Ranken und Wurzeln schossen aus dem felsigen Untergrund und schlangen sich um Oba und den Mann, als der Drache seinen giftigen Gasodem in Richtung Höhleneingang blies. Das Gift des Drachen wirkte und der Mann, Oba, Arvandor und Halvan wurden nahezu sofort getötet. Ihre Adern platzen, Oba hustete Blut und Arvandor kämpfte gegen den Schmerz und die Ohnmacht an, stürzte einen Trank der Riesenkraft hinunter und warf sich trotz allem in den Kampf. Oba schleuderte noch einen Feuerball hoch über sich gegen den Drachen, doch der Mann erkannte die Aussichtslosigkeit ihrer Lage und teleportierte sich und Oba aus der Gefahrenzone hinaus in den Wald vor der Gumpe.

Tashenell und Yona flüchteten in die Kammer der Ettins, wo die weibliche Anführerin auf sie wartete. Tash begann ohne zu zögern den Kampf mit der doppelköpfigen Kreatur, schoss einen Pfeil auf sie und zog sein Schwert. Yona schloss sich ihm an und so umkreisten beide behände die Riesin und landeten Treffer auf Treffer. Halvan erhob sich mit einem Flugzauber in die Lüfte und er und Arvandor zwängten sich durch einen bereits entdeckten Höhlenspalt weg von der Zentralkaverne und erstmal außerhalb der Reichweite des grünen Drachen. Alle verbliebenen Bezwinger von Arauthator waren jetzt im Bereich der Kammer der Ettin, die drei Ausgänge aufwies. Chuth versperrte den Felsspalt durch den Arvandor und Halvan die Kammer betreten hatten, die Waldelfen bewachten den Weg, der zu ihrem Lager und zur Kultstätte der Eldath führte. Es blieb damit nur noch der Weg in die Kaverne, den Yona und Tashenell genommen hatten. Diese waren inzwischen mit der Riesin fertig geworden und hatten sie besiegt. Dem wachsamen Auge des Arvandor fiel ein anders und irgendwie gut gearbeiteter Gürtel auf, den die Ettin als Lendenschurz getragen hatte und kurzerhand plünderte er den Leichnam um den Gürtel an sich zu nehmen.

Die beiden übrigen Ettin hatten zusammen mit Chuth vor eben diesem, verbliebenen Eingang Stellung bezogen und der Drache forderte die eingekesselten Helden von Greenest auf, sich zu ergeben, einzeln herauszukommen und ihre Waffen abzulegen. Recht zügig entschieden sich die Bezwinger von Arauthator diesmal das Angebot des Unentschieden durch den Drachen anzunehmen. Schnell verbargen sie noch wertvolle Besitztümer in ihrer Unterwäsche, setzten noch Notrufe per Gedankenmagie ab und ergaben sich dem grünen Drachen und dem elfischen Reiter. Besonders erfreut erschien Chuth über Yona zu sein, die er umgehend in seinen Hort bringen ließ. Der Mann hatte in der Zwischenzeit Oba zum Affen gemacht, doch auch diese beiden sollten sich den Kultisten ergeben, nachdem der Drache gedroht hatte den inzwischen gefesselten Arvandor zu töten, sollten sie fliehen oder kämpfen.

Karte von Neronvain’s Stronghold

Und so schien das Ende der Retter von Greenest gekommen zu sein. Diesmal bedurften sie der Rettung oder konnten sie sich doch von selbst aus ihrer misslichen Lage befreien?

-Fohleireih