Geister der Vergangenheit
Alturiak in the Year of the Scarlet Witch, DR 1491
Savage FrontierWildes GrenzlandLogbuchSavage Frontier Buch 1
889 889 Wörter
31.08.2021 16:34 +0000
Alla Arandil Finufaranell,
was soll das heißen, “du hast dich wochenlang nicht gemeldet”? Ich hab dir doch erst vor wenigen Stunden von dem Fund der alten Grabstätte berichtet! Von “wochenlang” kann gar keine Rede sein und wenn du es dir selbst ansehen möchtest, dann komm doch hier runter in die Dunkelheit! Ts ts ts.
Also. Wo war ich? Ach ja, die Geister erschienen, nachdem die Flüchtenden einen der Sarkophage ein klein wenig bewegt hatten. Und schon griffen sie mit ihren geisterhaften Klauen nach den Unglücklichen. Der arme Gumba war der Erste, dessen Lebenskraft ausgesaugt wurde. Aber er sollte nicht der Letzte gewesen sein.
Die ungewöhnlichen Grabräuber nahmen ihren Mut zusammen und schrien verzweifelt nach Anselma, die zusammen mit den anderen in der Eingangskammer der Gruft gewartet hatte. Snake Eyes, Paggen und der hübsche Maeral begannen nach den schemenhaften Geistern zu schlagen. Mit mäßigem Erfolg.
Nachdem er seinen Schock überwunden hatte, begann Gumba die Kraft seiner Göttin zu beschwören und die Toten von den Lebenden zu trennen. Er schaffte es mit seinem improvisierten heiligen Symbol zwei der vier Geister zu vertreiben. Blieben aber noch zwei übrig, die sich gierig über die Lebenskraft von Maeral hermachten. Anselma kam mit Jimjar und Sarith im Schlepptau angestürmt und begann mit ihrer Axt durch die wabernden Untoten hindurchzuhacken. Gut, sie wirbelt die staubige Gruftluft ganz schön durcheinander, aber ob das so das beste Vorgehen war? Andererseits, was außer weglaufen sollten sie denn machen?
Gumba war es wieder, der jetzt heilige Flammen auf die Untoten niederprasseln lies. Das schien ganz gut zu wirken, doch damit begann auch ein ordentliches Durcheinander. Mal war der Zwerg verschwunden, mal waren alle verschwunden, mal tauchte er hier und da wieder auf. Blitze zuckten durch die Gruft und sogar ein Feuerball explodierte inmitten der Gefährten und versengte dem hübschen Maeral ganz ordentlich den Scheitel. Jetzt sieht er ein wenig aus wie Jarlaxle, der berühmte dunkelelfische Söldnerführer! Ich konnte mich gerade noch in Sicherheit bringen!
Die Magie in der Grabkammer aus uralten Zeiten war zerrissen und verändert, das wussten wir ja bereits. Doch jeder beschworene Zauber hatte das Potential, ein Verderben über alle hier unten hereinbrechen zu lassen. Der Zwergenkleriker aber begriff das gar nicht, ich glaube, dass der Typ dachte, die göttlichen Kräfte von Mielikki strömten nur so ungehindert durch ihn hindurch!
Schließlich waren die Geister doch zerstört und noch ein paar der Lebenden am Leben. Sie wollten sich wieder nach oben zurückziehen, um ihre Wunden zu versorgen, doch der kleine Paggen musste unbedingt, gleich und sofort unter dem beweglichen Sarkophag nachsehen. Anselma half ihm dabei und so kam es wie es kommen musste. In der versteckten Grabkammer der Brysis von Khaem erweckte er eben den Geist dieser längst verblichenen Erzmagierin zum Leben! Schreckschwerenot!
Wie von der Tarantulla gestochen, versuchte Paggen aus der tiefergelegen Kammer wieder nach oben zu kommen. Doch zu spät! Die untote Erscheinung von Brysis erwischte ihn und saugte sein Leben aus. Oh je! Zu seinem Glück war da ja noch Anselma! Und Dawnbringer! Das alte Artefakt rief um Hilfe und die junge Barbarin sprang hinab in die Kammer von Brysis, zertrümmerte mit ihrer Axt den Deckel des Sarkophags und griff nach dem uralten Schwert. Zischend erwachte die Sonnenklinge zum Leben und die Kriegerin attackierte umgehend die schwebende Brysis damit!
Sie würde es allein niemals gegen die nekromantischen Kräfte der alten Magierin schaffen! Also entschloss ich mich, in den Kampf einzugreifen. Ich versuchte den Geist von Brysis zu zerschmettern und sie so abzulenken. Das - und das Licht von Dawnbringer - verhinderte, dass es der alten Hexe gelang, die Lebenskraft aus Anselma herauszusaugen, wie sie es bereits mit dem armen Paggen getan hatte.
Die anderen rannten ob des Lärms wieder zurück in die Grabkammer und Snake Eyes warf sich erneut in den Kampf, um Anselma beizustehen. Yuk Yuk und Spiderbait, sowie Jimjar und Sarith waren bei der neuerlichen Auseinandersetzung doch deutlich zurückhaltender als zuvor. Dank Dawnbringer und der geschickten Hand von Anselma gelang es uns schließlich Brysis zu bannen! Viktoria!
Ich machte mich wieder unsichtbar und die Leute waren mit sich selbst und den gewonnen Schätzen zu beschäftigt, um auch noch nach mir zu sehen. Vielleicht denken sie ja bei all der seltsamen Magie, dass ich ein Nebeneffekt eines der Zauber von Gumba gewesen bin. Oder vielleicht sogar der manifestierte Geist des intelligenten Schwertes?
Apropos Schwert. Anselma übergab Dawnbringer an Snake Eyes und sie sagte irgendwas davon, dass das Schwert das gerne so haben wolle. Mmh. Klar, der Drachling ist ein Anhänger von Bahamut, von daher verstehe ich schon irgendwie, warum sie diesen Jenigen unter den Flüchtlingen auswählen würde. Aber interessant ist es schon, nicht wahr?
Sie haben übrigens noch Zeug gefunden, eine Halskette der Feuerbälle und - ganz besonders - ein Astromancy Archive, das Brysis wohl als ihr Zauberbuch verwendet hatte. Der Herr Fohleireih dürfte daran sehr interessiert sein, wenn ich mich nicht irre.
Sonst sehen die Leutchen übrigens ziemlich durch die Mangel gedreht aus. Ich schätze sie werden ganz sicher hier an Ort und Stelle nach ihren Wunden sehen und sich ausruhen. Die nächsten Tage sollte es auch einigermaßen sicher sein, denke ich. Die Gefahren drohen vermutlich eher von den Drow und ihnen selber, einige von ihnen haben bei den Fundstücken doch recht große Augen gemacht. Ich werde mal weiter aufpassen und jetzt wohl dafür sorgen, dass sie besser das Tageslicht wieder erreichen.
Namárië
-Ným