Hügelspitze


Wir verteidigen ein Lager von Jägern. Gegen eine Horde von Hobgoblins. Und gegen einen Feuerriesen. Ein ehrenhafter Kampf, die zwei Dutzend Menschen zu verteidigen, die hier Schutz gesucht haben. Ohne meine Gefährten sind sie verloren.


Wir hierher, nachdem wir uns in Rivermoot dafür entschieden hatten, dem Rauvin nach Süden zu folgen, um dann weiter im Westen einem Bogen nach Langsattel zu folgen. Der längste Weg, aber wahrscheinlich der beste Weg für einen Karren.

Die Wyvern von Meister Gumba war auf dem Weg schon recht hilfreich. Einen guten Überblick von oben sollte man schließlich immer haben. So entdeckte er auch die bereits erwähnten Hobgoblins und den Riesen. Ich kenne es gar nicht anders, allerdings hatte die Dame Brysis von Khaem eine Dragonell. Viel einfacher in der Handhabung. Frisst einen auch im Zweifel nicht gleich. Aber der Herr Kahn ist weise, er wird wissen, was er tut.

Evermoor

So folgten wir also dem Rauvin. Schließlich kamen die Ruinen der Stadt Nesmé auf der anderen Seite des Flusses in Sicht. Und die Brücke, die darüber führte. Die steinernen Brückenköpfe hüben wie drüben sahen noch recht unbeschädigt aus, das Gewerk selbst wirkte äußerst baufällig. Verschiedene Planken bedeckt die beschädigten Stellen zwischen den Brückenpfeilern. Die behelfsmäßige Konstruktion schien dennoch in Benutzung zu sein. Und die Stadt nicht ganz so verlassen, wie es die Zerstörung auf den ersten Blick vermuten gelassen hatten. Eine Gruppe von Leuten hatte an der Brücke Aufstellung genommen. Wenig vertrauenswürdig wirkende Gesellen. Sie wollten einen Wegzoll und der Dame Anselma gelang es einen günstigen Händel abzuschließen. Ein paar der Halunken trugen Abzeichen, welche die Tall Hunters als “Zhentarim” identifizierten. Ihren Worten zu folge vermutlich so etwas wie eine organisierte Söldnerbande.

Wir passierten. Nicht die Brücke, sondern die Gestalten an der Brücke. Doch die Tall Hunters waren neugierig. In Nesmé ware Rauch zu sehen gewesen. Und wo Rauch aufstieg, dürfte das Feuer nicht weit sein. Als es Dunkel wurde, setzten meine Gefährten über den Fluss. Und schlichen sich in die Stadt. Bei beidem nutzten sie ihre inzwischen durchaus respektablen magischen Fähigkeiten, um weder allzu nass noch gesehen zu werden.

Die Tall Hunters hatten den richtigen Riecher. Aus ihrem Versteck beobachteten sie ein Treffen zwischen der Feuerriesin Gundahella und einem Söldner des Zhentarim mit Namen Fylo. Thematisch ging es darum, dass das Zhentarim die Suche nach den Bruchstücken des Vonindod nicht behindern würde, ja sogar unterstützen würde, wenn der Koloss von Herzog Zalto nicht für Angriffe auf Interessensgebiete des schwarzen Netzwerks benützt werden würde. Welcher Koloss war da gemeint? Welcher Herzog? Jedenfalls wurden sie sich einig. Als Vertrauensbeweis und Zeichen einer neuen Partnerschaft würde Herzog Zalto einen zwergischen Gefangenen freilassen. Welcher Zwerg? Einer, der dem Zhentarim angehört?

Die Parteien, auf der einen Seite die Riesin und eine Kompanie Hobgoblins, auf der anderen Seite Reiter des schwarzen Netzwerks, trennten sich friedlich. Gundahella und ihre Soldaten verließen die Ruinen von Nesmé in nördlicher Richtung. Fylo und seine Kumpanen richteten sich wohl auf einen etwas längeren Aufenthalt ein. Meine Gefährten hatten genug gesehen und gehört und traten den Rückzug an. Zurück zum Wagen und zu Boris, unserem tapferen Zugtier.

Wir setzten die Reise zunächst unbehelligt fort. Bevor wir in die gegenwärtige Bredouille geraten waren, wurden wir von einer kleinen Gruppe Banditen für leichte Beute gehalten. Sie waren alle tot, bevor sie das Ausmaß ihres Irrtums einsehen konnten.


Jetzt und hier, an der Spitze dieses Hügels, inmitten eines mit Palisaden geschützten Lagers von Jägern und Sammler ist die Gesamtsituation eine andere. Wir sind hier, weil wir der Entdeckung von Herrn Kahn gefolgt sind. Und das ist gut so. Es ist eine gerechte Sache. Die Tall Hunters sind gut vorbereitet. Das östliche Gelände vor dem Lager ist beschwerlich zu überqueren. Ich bin dem Ruf des Oda Nobunaga gefolgt und in dieser Welt erschienen.

Hobgoblin

Die Palisaden bieten uns Schutz vor den Pfeilen der Angreifer. Doch die Felsblöcke des Riesen halten sie nicht auf. Lücken entstehen. Den Herrn Maeral hat es fast zerquetscht. Doch seine Feuerbälle reißen die Hobgoblins aus der Ferne in Stücke. Ich fliege über das Niemandsland zum Waldrand und suche den Nahkampf mit dem Feuerriesen. Leider stellt sich der gewaltige Zweihänder, den dieser bei sich trägt als eine magische Waffe heraus. Ich bin verwundbar und nur ein einziger Gegenangriff genügt und ich werde den Anker in dieser Welt nicht halten können. Anselma ist inmitten eines Ausfalls zur Waldgrenze und kämpft allein gegen eine Truppe Hobgoblins, die sich aus nordöstlicher Richtung nähern. Von meiner Position knapp über den Spitzen der Bäume sehe ich sicher noch zwei Dutzend Hobgoblins in Deckung und in Reserve. Das wird noch ein harter Kampf, doch das Licht wird siegen!

Fiat Lux!