Immer noch eingeschlossen


Die Untoten in der Mine sind vernichtet. Mein Schwertträger Oda-Nobunaga Daardendrien hat gemeinsam mit seiner Kampfgefährtin Anselma Eddadóttir heldenmutig gekämpft. Natürlich hatten auch die anderen Tall Hunters ihren Anteil an unserem Erfolg. Und ich will auch die die dunkelelfische Klerikerin Asha Vandree nicht vergessen. Ihre Unterstützung ist mir schon sehr willkommen.


Dabei war es zunächst einmal nicht so gut um Meister Oda und mich bestellt. Wir gingen den verschlagenen Unholden in eine Falle. Zwischen zwei Türen wurden wir eingesperrt. Einer der zauberkundigen Untoten beschwor einen dunklen und eisigen Teil der Abgründe hervor. Glücklicherweise konnte mein silbern-geschuppter Träger der dämonischen Kälte einigermaßen widerstehen, aber die totale Finsternis löschte sogar mein Licht. In der Dunkelheit gelang es uns nicht, uns zu befreien.

In dieser misslichen Lage hörten wir unsere Gefährten durch die geschlossenen Türen. Das Donnern des Kriegshammers “Ironfang” war unverkennbar. Ganz unverhofft wurde die abgrundtiefe Dunkelheit um uns herum aufgehoben. Später sollte ich erfahren, dass es der Bannzauber von Asha war, der uns wieder Licht und Hoffnung schenkte. Mit der Hilfe von Paggen konnten wir uns aus unserer Gefangenschaft befreien und gemeinsam mit den anderen den Kampf gegen die Untoten aufnehmen.

Und wir mussten uns direkt einer neuen Teufelei stellen: einem flammenden, schwebenden Totenschädel, der ganze Feuerbälle ausspuckte und aus den Augen magische Blitze verschoss! Alle warfen sich auf ihre Art in das Gefecht. Die Pistole von Paggen knallte, Maeral schleuderte Säure gegen die Untoten und Gumba beschwor heiliges Licht, ganz ähnlich wie ich es auch vermag. Ein Untoter nach dem anderen wurde vernichtet und schließlich kullerte auch der Schädel, gänzlich ohne Flammenhalo, über den steinigen Boden der einstigen Zwergenmine.

Nur kurz war Zeit zum Durchschnaufen. Wir waren im Westteil der Mine erfolgreich gewesen. Im Ostteil der Mine waren vermutlich noch weitere der zauberkundigen Unholde unterwegs. Bevor wir uns dieser Gegner in unserem Rücken kümmern konnten, offenbarte sich ein ungewöhnlicher Fund. Ein glänzender, metallischer Schacht, quadratisch mit einer etwa 2 Fuß großen Öffnung. Scheinbar von den Untoten freigelegt. Horizontal war dieser Metallblock in den Berg hineingetrieben worden. Von vorne betrachtet hatte das Gebilde die Form einer Raute, die Wand war etwa handbreit dick, völlig glatt und frei von Spuren der Grabtätigkeiten. Die Quadratröhre ragte etwa eine Armlänge heraus aus dem Gestein und die untere Spitze der Raute befand sich 3 Fuß über dem Boden. Im Inneren war nichts zu sehen. Es war genau so dunkel und schwarz wie der Zauber, den die Unholde gewirkt hatten. Oder wie die Öffnung des Sarkophags in Noanar’s Hold, den wir dort vor Wochen entdeckt hatten. Die Tall Hunters beratschlagten schon wer von ihnen dort hineinkriechen sollte und ob auch der 7 Fuß große Meister Oda in diese Röhre hineinpassen würde.

Bis es so weit sein sollte erinnerten sich alle an die besagten, verbliebenen Untoten im Ostteil der Mine. Vorsichtig machten wir uns auf den Weg. Und wurden bereits erwartet. Die gleiche eiskalte Dunkelheit aus dem Abgrund wie zuvor erwartete uns. Der Herr Kahn rief seine Göttin zu Hilfe, um die Untoten zu vertreiben. Er mochte erfolgreich gewesen sein, die Dunkelheit aber blieb bestehen. Die Barbarin Anselma nutzte erneut die Fähigkeit ihrer, aus den Erzen der Elementarebene geschmiedeten Waffe, um sich nur durch das Vibrieren des Gesteins zu orientieren. So durchquerte sie mit Snake Eyes im Schlepptau die Dunkelheit und spürte die Untoten auf. Genau genommen einen Untoten. Einer dieser Diener des Orkus, wie es uns bereits im Mondwald gegenübergestanden war. Erneut konnte der Speichelecker des Dämonenfürsten gegen uns und mein Licht nicht bestehen. Wir vernichteten die dunkle Gestalt und seine verbündeten Hexenmeister ergriffen die Flucht und teleportierten davon. Ein Sieg auf ganzer Linie! Ein Sieg des Lichts!


Alle haben sich wieder vor der geheimnisvollen, dunklen Öffnung eingefunden. Ich werde es nicht zugeben, aber ich habe kein Verlangen herauszufinden, was sich in diesem unheimlichen Rechtkantrohr verbirgt. Meine Gefährten erscheinen mir eher der Ansicht zu sein, dass der rautenförmige Schacht die Rettung vor der schwindenden Atemluft in der Mine verspricht. Ich bete dafür, dass sich das als gute Idee herausstellt oder ihnen etwas anderes einfällt. Nochmal möchte ich sicher nicht tausende von Jahren in der Dunkelheit warten.

Fiat Lux!