Mit leeren Händen


Wir schreiben das Jahr 128 in dem der ehrenwerte Hashkar den Vorsitz innehat. Dies sind die Aufzeichnungen eines bescheidenen Chronisten. Ich befinde mich auf einer Erkundungsreise zu den materiellen Sphären der wilden Völker des Multiversums. Weit entfernt von der Zivilisation schwebe ich mutig dorthin, wo noch nie zuvor eine gebildete Kreatur gewesen ist. Gegenwärtig berichte ich aus der Region der Schwertküste von Faerûn.


Die primitiven Leute, die ich begleite, diskutieren darüber, ob ihre Gefährtin Anselma jetzt die Seiten gewechselt hätte oder ob sie auf magische Art und Weise geortet werden kann. Ich persönlich denke, dass ist eher abwegig. Wenn ich die Gruppe um meinen Vertragspartner ausspionieren oder orten wollte, würde ich eine einfache Ausspähung verwenden. Mein Vertragspartner Maeral ist scheinbar der Auffassung, dass seine einfache Hütte - ein Forschungsergebnis des Leomund - die Tall Hunters vor solcher und anderer Art von Ausspähung schützt. Das ist weitestgehend eine Fehlannahme.

Nach langen Diskussionen kommt man doch zur Auffassung, die Reise zur Höhle des Großen Wurms zu beginnen. Der zumindest in direktem Abstand gemessenen nächstgelegenen Kultstätte. Der Weg durch das Hochgebirge ist nur mit der Zuhilfenahme von Magie einigermaßen passierbar. Magie und die Begleitung eines Frostriesen natürlich, das soll nicht unerwähnt bleiben.

Am eisbedeckten Ziel am Ende eines langen Gletschers angekommen, schleichen sich die Tall Hunters langsam voran. Der Eingangsbereich der höhlenartigen Kultstätte wird durch eine Reihe von gewaltigen Pfeilern aus Eis gebildet, die den anrückenden Abenteurern Deckung geben. Das Innere liegt kalt und leblos vor meinen Gefährten. So kalt und leblos, wie die unzähligen Leichen der eingeborenen Wilden die überall herumliegen. Bei manchen gibt es Anzeichen eines Kampfes, aber viele unbewaffnete liegen abgeschlachtet da und es scheint, also ob es keine nennenswerte Gegenwehr gegeben habe. Mich schaudert vor der Barbarei dieser unzivilisierten Welt.

Höhle des Großen Wurms

Vorsichtig untersuchen die Tall Hunters die Höhle des Großen Wurms. Es gilt den Schild eines Frostriesenhelden zu finden. An zwei Pfeilern scheint etwas entfernt worden zu sein, so etwas wie ein Gong. Es liegt auf der Hand. Der Gegenstand mag von den Wilden als „Gong“ verwendet worden sein, aber es muss sich um den gesuchten Schild handeln. Der Schild, der verschwunden ist. Die meisten Tall Hunters sind sich einig: verantwortlich für Gemetzel und Diebstahl sind die Nugas Virile.

Noch bevor meine Reisegefährten den Kultplatz mit leeren Händen wieder verlassen, gelingt es Snake Eyes mit dem Schutzgeist der Kultstätte Kontakt aufzunehmen. Besonders gut kann dieser „Schutzgeist“ gewiss nicht wirken, angesichts der zahllosen Toten an diesem Ort. Bestärkt wird diese meine Einschätzung weiters dadurch, dass der Schutzgeist den Meister Oda Nobunaga zum neuen Stammesführer ernennt und die Erwartung äußert, dass dieser die Höhle des Großen Wurms erneut bevölkern möge. Ich glaube der etwas einfältige Drachengeborene hat nicht ganz verstanden, was von ihm verlangt worden ist, aber Wörter wie “Ehre” und “Verantwortung” reichen aus, damit er dem Ansinnen zustimmt.

Also verlassen die Tall Hunters den Ort nicht mit leeren Händen, sondern mit einem weiteren Versprechen. Das neue Ziel ist Mithril Halle. Dort will man den Rat der Verbündeten einholen, der Harfner und der Smaragdenklave soweit ich das recht verstanden habe. Wieder wird die beschwerliche Reise durch das Gebirge erheblich durch den Einsatz von Magie und Riesenkraft vereinfacht und so ist also nun, dass wir vor den Toren der legendären Heimat der Delzoun-Zwerge stehen.

Ich bin schon etwas neugierig darauf, diesen Ort tatsächlich selbst zu sehen, ist es doch einer der wenigen Sehenswürdigkeiten, die auch außerhalb der Welt von Faerûn bekannt sind.

Gezeichnet

P

Professor der thanergetischen Osteologie
Magister der Intromittik
Administrator Klasse A6 der Bruderschaft der Ordnung