Nachforschungen

Die Retter von Greenest brachen von Waterdeep aus auf, um auf dem Rücken ihrer drei Wyvern nach Süden zu fliegen. Der Plan war, die wenigen Siedlungen aufzusuchen, bei denen bekannt war, dass sie die Angriffe des Kultes abwehren konnten. Es musste dort doche eine Spur zu den Anführer der Kultisten im Wald zu finden sein!? Delaan und seine Schar von der Emerald Enclave näherten sich dem Wald von Norden her, die Gefährten flogen mit ihren schnelleren, geflügelten Bestien erst weiter in den Süden um von dort aus in den Wald vorzustoßen. Am Way Inn planten sie ihre Flugechsen gegen Pferde einzutauschen, wovon sie dann aber doch absehen sollten.

An dem berühmten Wegepunkt direkt am Handelsweg war für die späte Jahreszeit immer noch ein reges Treiben. Und sogar mehr noch als sonst, denn die Truppen der Flammenden Faust sicherten die kleine Siedlung ab, zu der das frühere Herbergshaus inzwischen geworden war. Unweit der befestigten Anlagen, in Richtung Osten zum Nebelwald hin, lagerten viele Hundert Wildelfen, welche der Kult der Drachen mit ihren heftigen Angriffen über die letzten Wochen aus dem Wald heraus getrieben hatten.

Die Abgesandten des Rates sondierten zunächst vor Ort die Lage. Das Bild sollte sich mit dem gleichen, welches ihnen durch Delaan bereits ebenso gegeben war. Der Kult hatte über die letzten paar Zehntage eine große Zahl an Siedlungen im Wald gezielt angegriffen und zerstört. Waren die Überfälle des Kultes früher eher von Plünderungen gezeichnet, bei denen das Leben der Bewohner schlicht nicht beachtet wurde, erschien es hier doch jetzt so, als ob das Töten und Abschlachten der Elfen ein Teil ihres bösen Plans geworden war.

Die bewanderten Retter von Greenest machten sich mit leichtem Gepäck auf in den Nebelwald. Sie sollten feststellen, dass der Name des über 150 Meilen in der Länge messenden, dunklen Waldes nicht von ungefähr kam. Sie konnten im Wald kaum die Hand vor Augen sehen und nur mit Mühe und mit Hilfe von Magie gelang es ihnen schließlich die Siedlung Altand zu erreichen.

Altand

Die eingeborenen Elfen freuten sich über die Abgesandten des mächtigen Rates der Allianz der Lords und wähnten ihre Chancen mit dem Leben aus diesem Krieg davon zu kommen nun deutlich höher als noch zuvor. Doch Galin, der neue Stammesführer, gehörte dem Anschein nach nicht dazu. Sein zurückhaltendes Verhalten erweckte den Verdacht der äußerst misstrauischen Sondergesandten. Und mit ihrem Misstrauen sollten sie letztlich recht behalten. Der Stammesführer hatte beim Angriff des grünen Drachen und im Angesicht des grausamen Todes seiner Frau und seines Freundes, dem Schamanen von Altand, einen Pakt mit dem grünen Drachen und seinem Reiter geschlossen. Zu später Stund, in tiefster Nacht, traf er sich mit dem Kultistenführer, doch Yona konnte beide aufspüren. Sie versteckte sich, berichtete den missmutigen Gefährten und diese unterzogen Galin einem peinlichem Verhör.

Er beichtete von seinem Verrat, verschwieg aber die Details aus Furcht vor einem “Fluch”. Seine Hinweise und Überlegungen sollten die Retter von Greenest zu den eindrucksvollen und durchaus sehenswerten Wasserfällen eines nahen Flusses führen, vielleicht 30 Meilen im Südosten von Altand gelegen. Dem Mann gelang es mit dunkler Vorhersehung sogar einen Blick auf den elfischen Anführer der Kultisten in einer feuchten Höhle zu werfen und so entschlossen sich die Abgesandten von Waterdeep mit einem einheimischen Führer nach Südosten zu marschieren. Mindestens, so wäre ihre Absicht zu deuten, um genaueres über den vermuteten Aufenthaltsort der Kultisten in Erfahrung zu bringen. Tashenell berichtete von der Geschichte eines großen, grünen Drachen mit Namen Chuth, von dem er bereits gehört hatte, dass dieser in der Region einst sein Unwesen getrieben hatte. Vom Plan eines nächtlichen Hinterhalt an Galins Treffpunkt sah man ab, der Elf Arvandor hatte zu große Sorge um die Sicherheit von Altand, sollte ihr Angriff auf den grünen Drachen und seinen Reiter scheitern.

Nach einem halben Tag Marsch durch den nassen und stürmischen Nebelwald und zur Mittagszeit trafen die misstrauischen Retter von Greenest auf einen Hinterhalt, gelegt von den seltsamen Bewohnern des Waldes. Eine Dryade rief um Hilfe und scheinbar war sie unter einem Baum eingeklemmt. Während der Elf Arvandor ohne zu zögern half befreite sich das Zauberwesen von selbst aus der vorgetäuschten Falle. Ihr gelang es noch einen Zauber in Form einer Blumengirlande auf Arvandor zu wirken ehe die übrigen Gefährten eingriffen, um das Waldwesen mit ihren belebten Bäumen von Missetaten abzuhalten. Der Mann, Oba Zok und vor allem Tashenell handelten am entschlossensten und schlugen die Dryade in die Flucht, worauf sich auch die drei belebten Bäume wieder in normale und unbewegliche Stämme zurück verwandelten. Arvandor unterdes blieb dabei, nur einem lieblichen, hilfsbedürftigen Wesen geholfen zu haben und er bekräftigte, dass er die erworbene Blumengirlande hier und jetzt ganz sicher nicht ablegen werden und fluchte auf seine Gefährten.

Derlei gewöhnt, marschierten die ungleichen Helden von Greenest weiter gen Südosten. Und es brauchte keine weitere Stunde mehr, da wurde der Wald noch finsterer und lange, dicke Spinnenweben hingen von den Bäumen. Ihr Begleiter, ein junger Waldelf mit Namen Elauthin, erschien recht erschreckt und sagte, dass sei hier nicht so gewesen, als er im Sommer das letzte Mal an diesem Ort gewesen war. Alles deutete darauf hin, dass die Retter von Greenest und Bezwinger von Arauthator ihren zweiten Drachenhort aufgespürt hatten.

-Fohleireih