Suche nach dem Kult

Jetzt standen sie also in den Diensten des Rates von Waterdeep und so begannen die Retter von Greenest mit den Vorbereitungen, wie dem Kult der Drachen am besten beizukommen wäre. Die Mitglieder des Rates erwarteten von ihnen, dass sie zwei Spuren nachgingen: mehr über das Draakhorn zu erfahren und Varram den Weißen aufzuspüren.

Nach dem Rat

Lord Dagult Neverember machte Oba klar, wo seine Prioritäten liegen und entschädigte ihn für den Verlust der schwarzen Drachenmaske. Nuri, die wunderschöne und geheimnisvolle Dienerin des Lords von Waterdeep und Neverwinter verbrachte daraufhin auch die Nacht zusammen mit dem Tiefling.

Währenddessen lud Remallia Haventree den Elfen Arvandor zu sich, um ihn auf die Harfner schwören zu lassen und ihn in ihre Dienste zu stellen. Sie machte ihn nochmal darauf aufmerksam, dass er sich keine Zeit lassen sollte, um der Spur des zwergischen Drachensprechers Varram der Weiße zu folgen. Sie erwartete von Arvandor und den Rettern von Greenest, dass sie sich schnellstens in Richtung der Brücke von Boareskyr begeben sollten, um mehr über den Aufenthaltsort und die Ziele des Zwerges zu erfahren.

Doch, geht es der elfischen Adeligen wirklich um die Sache oder will sie Rache an den Mördern ihres Ehemanns nehmen, der im Besitz der weißen Drachenmaske vor 2 Monden in Waterdeep überfallen worden ist? Lord Dagult lässt keinen Zweifel daran, dass er die Vorgehensweise der Harfner missbilligt, dennoch wäre ein lebender Vertrauter aus dem inneren Kreis des Kultes eine wichtige Informationsquelle.

Meranwë

Die Agenten des Rates von Waterdeep suchten Lady Dala Silmerhelve auf, um mehr über die Geschichte von Maccath der Roten zu erfahren. Dala erzählte von einem Angriff von weißen Drachen auf Neverwinter vor 2 Jahren, in dessen Folge Maccath die Rote von der Arkanen Bruderschaft mit einer Mannschaft in die See aus Eis segelte um Hinweisen auf das Draakhorn nachzugehen. Sie suchte nach einem markanten Eisberg mit dem Namen Oyaviggaton, auf dem sich ein Hort des legendären Weißen Drachen Arauthator befinden solle. Seitdem hat man nichts mehr von ihr gehört. Es ist zum einen unerlässlich für den Rat herauszufinden, wo sich das Draakhorn befindet, den dort dürfte auch die Beschwörungsstätte des Kultes verborgen liegen. Zum anderen könne man durch nützliche Informationen über den Verbleib oder gar einer Rettung eines Mitglieds der Bruderschaft, die Zauberer aus Luskan als aktive Verbündete im Kampf gegen den Kult gewinnen. Von Mitgliedern der Arkanen Bruderschaft, die sich in Waterdeep aufhalten, wisse sie nichts, erklärte Dala auf Nachfrage der Retter von Greenest. Die einzige Person, die ihnen da weiterhelfen könne, sei nach ihrem Wissen Vajra Safahr. Ihr Blick schien nur kurz verwirrt zu sein, als die Helden fragten, wo man den Vajra finden könne, und sie antwortete, “im Turm des Schwarzstabs”.

Für die Fahrt in den Norden versprach Dala ein Schiff zu organisieren, und sie hielt ihr Versprechen. Bereits am Abend und nachdem sich die Helden vergeblich um Einlass in den Turm des Schwarzstabs bemüht hatten, lies Dala den Helden von Greenest ausrichten, dass sie ein Schiff namens Meranwë gechartert habe, das in den südlichen Docks anliege. Die Agenten des Rates machten sich auf den Weg und lernten Aruunsha, die halborkische Kommandandantin der Meranwë und ihre Mannschaft kennen.

Der Plan

Von der Dringlichkeit und der Aussicht einen Drachensprecher in ihre Finger zu bekommen überzeugt, einigten sich die Agenten des Rates auf folgenden Plan: Zunächst mit der schnellen Meranwë nach Süden zu segeln und von Baldurs Gate aus den Chionthar bis Scornubel zu befahren. Von dort aus per Pferd bis zur Brücke von Boareskyr und nach dem Verbleib von Varram zu forschen. Anschließend mit dem Schiff wieder zurück nach Norden und ab in die Eissee um der Spur von Maccath der Roten zu folgen. Aruunsha wollte aufgrund der Abweichung von ihrem ursprünglichen Auftrag lediglich feststellen, ob die Helden von Greenest ebenso zahlungsfähig sind wie Lady Dala Silmerhelve und befahl daraufhin ihren Männern achselzuckend auszulaufen und nach Süden zu steuern. Zu ihrem Vergnügen musste Halvan die erste Nacht auf See mit ihr verbringen. Am nächsten Morgen demonstrierte die Orkin die Macht ihres Schiffes und durchfuhr einen seltsamen und magischen Nebel um bereits einen Tag später vor der Küste von Baldurs Gate aus dem Nebel herauszufahren.

Nur mit Rudern angetrieben stampfte die Meranwë durch die Wasser des Chionthar an Baldurs Gate und dem für unsere Helden altbekannten Elturel vorbei bis nach Scornubel. Von den Helden von Greenest wurde erwartet, dass sie beim Rudern mittaten. Die Ausrüstung für Kälte und Frost wurde dabei verstaut und die Männer der Meranwë zeigten in der Wärme des Südens ihre breiten, muskulösen und tätowierten Oberkörper und taten es dabei ihrer Kapitänin gleich. Aruunsha schien sichtlich zufrieden zu sein und versprach den Agenten des Rates mindestens 2 Wochen auf ihre Rückkehr nach Scornubel zu warten. Mit ihren Papieren der Allianz der Lords besorgten sich die Gefährten Ausrüstung und Reittiere vom Magistrat der Stadt und machten sich auf den Weg zur Brücke über die Windenden Wasser, auf der sich vor 150 Jahren die Götter Cyric und Bhaal duelliert hatten.

Brücke von Boareskyr

Auf den Zugängen zur langen Brücke aus schwarzem Granit stehen sich die riesenhaften Statuen von Cyric und Bhaal kampfbereit gegenüber. Direkt unter den Abbildern der Götter der Mörder und der Lügen stehen Paladine der Elturgard Wache. Den Legenden nach fließt in den Windenden Wassern immer noch das Blut von Bhaal und die Elturgard ist hier, um zu verhindern, dass Anhänger der durch und durch bösen Götter diesen Ort in eine Kultstätte verwandeln.

In der Zeltstatt nahe der Statue von Bhaal informierten sich die Helden bei Bolo’s Zeltschänke und in der Schmiede nach den Kultisten. Sobald sie sagten, einen Zwerg in Roben zu suchen, antworteten die Bewohner der Zeltstadt einhellig, den heldenhaften Zwerg gesehen zu haben, der sie vor den Dämonen der Schlangenhügeln beschützt hätte und mit einigen Männern dorthin gezogen sei, um das Böse zu bekämpfen.

Die Agenten der Allianz der Lords nahmen die Fährte des Zwerges auf und folgten dem Fluss nach Nordosten in die Schlangenhügeln, einer kargen und felsigen Graßlandschaft. Varram und seine Begleiter hatten sich keine Mühe gegeben, ihre Fährten zu verwischen und das stabile und gute Wetter ermöglichte es den Rettern von Greenest leicht, ihnen auf der Fährte zu bleiben.

Der Mann befragte am dritten Tage mit der Macht seiner dunklen Göttin einen toten Begleiter des Zwerges, der zusammen mit einem unglückseligen Gefährten in recht frische Gräber verscharrt worden war. Der Tote bestätigte, mit Varram gezogen zu sein, der auf der Suche nach etwas sei.

Das Grab von Diderius

Am vierten Tag sahen unsere Helden in der Ferne die Geier kreisen und sie stießen auf eine uralte Felsensiedlung, die möglicherweise einst als Tempel oder Kultstätte genutzt worden sein könnte. In der felsigen Wand befand sich der Eingang zu einer Kultstätte, die von zwei alten und verwitterten Statuen bewacht wurde. An einem alten Brunnen in der Mitte befanden sich noch die Überreste eines Lagers, das allerdings verlassen war. Bei näherer Betrachtung durch Yona und Arvandor schien hier ein Gemetzel stattgefunden zu haben, doch nur noch einige wenige Gedärme, Hautfetzen und Reste von Pferden oder Packtieren lag verstreut über den ganzen Platz. Die Geier schienen sich nicht recht zu trauen, diese wenigen Überreste vom Boden aufzupicken. Der Mann näherte sich unterdessen den Statuen und dem Eingang zur Kultstätte. Mit einem lauten Knirschen bewegten sich die Köpfe der Statuen und blickten ihn an; mit donnernder Stimme fragten die steinernen Wächter nach dem Begehr des Mannes. Dieser antwortete recht höflich auf der Suche nach Varram zu sein und die Statuen bewegten sich zurück in ihre Ausgangsposition.

Halvan kletterte die verfallene, steinerne Treppe zum Eingang der Kultstätte nach oben. Varram und seine Gefolgschaft hatten eine Leiter genutzt, um die eingestürzten Passagen der Treppe zu überwinden und oben auf der Plattform angekommen sah Halvan den Eingang zur Kultstätte in ihrem ursprünglichen Glanz, unberührt wie vor tausenden von Jahren. Über dem Eingang konnte er eine Inschrift lesen, welche mit den Schriftzeichen des untergangenen Reiches Netheril angeschrieben stand:

“Einige Geheimnisse sind nicht für die Sterblichen da. Blickt nicht in die Dunkelheit dieser Geheimnisse!”

Hinter dem Eingang zur Kultstätte weitete sich der Gang zu einer Eingangshalle, die von sechs Figuren gesäumt wurde, die zu je Dreien auf jeder Seite aufgestellt waren. Auf dem Boden lagen viele menschliche Knochen verteilt. Durch diesen Umstand sehr vorsichtig geworden, versuchten die Helden sich vorzubewegen und erwarteten wohl Fallen oder anderes Übel. So warf Tashinell beispielsweise einen Pferdehuf quer durch den Raum, der aber nichts bewirkte. Halvan kroch nach vorne und als er die zweite Reihe der Statuen erreicht hatte, die wohl Magier in ihren Roben darstellen sollten, drehten sich ähnlich wie am Eingang die Köpfe der Figuren in seine Richtung. Er eilte sich den Raum zu durchqueren und vermied es in das Dunkel der Gesichter der berobten Statuen zu blicken. Weitere Helden folgten seinem Beispiel und nur Yona konnte dem Blick der Figuren nicht ausweichen. Starr und stumm blickte sie auf eine der seltsamen Figuren und erst Oba konnte sie aus ihrer Starre herausreißen.

Durch die Türe betraten die Retter von Greenest den nächsten Raum der Kultstätte, eine hohe Halle mit einem Fresko aus Fließen am Boden, dass einen Rittersmann mit leuchtendem, gezogenem Schwert in Kampf mit einer Chimäre zeigte.


Anhang

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