Zhentarim
Der Kampf gegen den Kult der Drachen führt zu ungewöhnlichen Bündnissen. Das Zhentarim und die Harfner gelten gemeinhin als Erzfeinde mit einer sehr langen Geschichte an Auseinandersetzungen.
Schwarzes Netzwerk
Doch die Bedrohung durch den wieder erstarkten Kult der Drachen ist nicht nur eine Bedrohung für die Werte der Freiheit der Völker Faeruns, sondern auch eine Bedrohung für den Handel - sowohl mit offenen, als auch mit nicht ganz so offen angebotenen Dienstleistungen und Waren. Und somit auch eine Bedrohung für das Schwarze Netzwerk.
Wie ihre Erzfeinde, die Harfner, hat sich das Zhentarim über den Lauf der beiden Jahrhunderte, in denen das Schwarze Netzwerk jetzt bereits existiert, stark verändert. Heute besteht ihre “Familie” vor allem aus zwei sich ergänzenden Säulen: den Söldnertruppen und den Fernhändlern. Gemeinsam führen sie die bedeutendsten Karawanen sowohl zwischen Mirabar im Norden und Calimhafen im Süden, als auch zwischen Baldur’s Gate im Westen und Westgate im Osten. Ihr Handelsbanner verspricht heute hohe Sicherheit für Wagenführer und Reisende innerhalb der Karawane und hohe Sicherheit für Investoren und Auftraggeber an den großen Handelspunkten. Und das alles zu günstigen Konditionen.
An der Schwertküste sorgte Lord Dagult Neverember nach der Übernahme der Regentschaft in Waterdeep dafür, dass das Zhentarim auch in der Stadt der Prächtigen erstmals offen auftreten durfte. Damals umstritten, sind die meisten der Handeltreibenden der Stadt heute sicher, dass er eine weitsichtige Entscheidung für Wiederaufbau und Wohlstand der Metropole des Nordens getroffen hatte. Und eben diese Kaufleute schauen mit etwas Argwohn auf die nächst Schritte von Lady Laeral, befürchten sie doch eine Rückkehr zu einer dogmatischen Vergangenheit.
Die aktuelle Entwicklungen geben diesen Spielraum allerdings gar nicht her. Gerüchten zufolge hat das Schwarze Netzwerk bereits Vertreter im Rat der Allianz, der den Kampf gegen den Kult der Drachen führt. Prominenten Kämpfern gegen den Kult, wie beispielsweise den Rettern von Greenest, wird ebenfalls nachgesagt, dass sie gute Verbindungen zu den Zhentarim pflegen.
Dunkle Vergangenheit
Vor 100 oder 200 Jahren hätte sich noch niemand träumen lassen, dass dereinst Vertreter des Schwarzen Netzwerks von den Mächtigen der Schwertküste hofiert werden und man sie nicht bei erster Sichtung einen ganzen Kopf kürzer machen würde.
Als Gründerväter des Zhentarim gelten der berüchtigte Erzmagier Manshoon, Lord von Zhentil Keep und Fzoul Chembryl, Hohepriester des Gottes Bane in den Sechziger Jahren des 13. Jahrhunderts unserer Zeitrechnung. In den ersten Jahren des Aufstiegs der Organisation eroberten sie Darkhold in den Abendrotbergen und legten damit den Grundstein für die Expansion in den Westen und an die Schwertküste. Unter der Herrschaft von Sememmon, einem Schüler des Mashoon sollte hier unbeabsichtigt von den Beteiligten auch der Grundstein für die heutige Organisation gelegt werden.
In der Zeit der Wirren spielte vor allem Fzoul Chembryl eine bedeutende Rolle. Nach der Wiederaufstehung seines Gottes Bane übernahm er vor 120 Jahren die alleinige Herrschaft über das Schwarze Netzwerk und besiegte Manshoon und seinen Schüler Sememmon. Zumindest hatte es so den Anschein. Seine Herrschaft sollte nur wenige Jahre andauern, er fiel bei der Verteidigung von Zhentil Keep gegen die Invasion der Netheril. Mit dem Fall ihres Stammsitzes endete das Kapitel der Herrschaft des Zhentarim im Osten.
Wiederaufbau
Von ihrer letzten Festung aus kämpfte sich die Organisation nach Ende der Zauberpest wieder nach oben und wurde zu der knallharten Sölderntruppe und gewieften Händlern, die sie heute sind. Im letzten Jahr habe ich sogar vernommen, dass es der Organisation gelungen sei, die zerstörte Stadt Zhentil Keep erneut unter ihre Kontrolle zu bekommen. Der Wiederaufbau ihres Stammsitzes sei in vollem Gange, doch zuerst gilt die ganze Aufmerksamkeit des Schwarzen Netzwerks dem Krieg gegen den Kult der Drachen.